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Das Fenster zum Herz (oder die Folgen des Schicksals)

Gedanken wollen sinnlich gleiten,
In die Welt von Wunsch und Traum;
Umnebelt darin liegt ein Raum,
Fernab bekannter Breiten.
Die Tür belegt mit Zauberei,
Geöffnet von drei Worten;
Durchschreitet man die Pforten,
Verlässt man Alltags Einerlei.

Das Zimmer spärlich möbliert,
Und Fenster fehlen gänzlich;
Der Platz bedrückend endlich,
Wird trotzdem lauthals jubiliert.
„Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.“,
Hör ich als erstes sagen;
Verschluckt sind alle Fragen,
Gebannt die Falschheit – aller Schein.

Durch Geisteskraft erstrahlt ein Licht,
Vertreibt die dunklen Ecken;
Um Frohsinn zu erwecken,
Bedarf es nur des Herzens Sicht.
Folg mir doch in jene Kammer
Den Schlüssel reich ich dir;
Der Weg ist kurz zu mir,
Leg ab den alten Jammer

Gemeinsam wächst das Zimmer an,
Zu einem Herrenhaus;
Welch schöner Augenschmaus,
Wenn nichts bleibt ungetan.
Ein Neubeginn birgt viele Zweifel
Ich legte meine ab;
Ein tiefes, kühles Grab,
Für alte schlechte Zeiten.

Denn weiß man was man wirklich will,
Ist Handeln halb so schwer;
Jeden Tag will ich dich mehr,
Die Sehnsucht schreit in mir so schrill.
Ich möcht mein Herz an deines legen
Dich lieben und verehren;
Nicht länger mich verzehren,
Dir alles was noch hab ich geben

Noch nie hab so tief ich empfunden,
Du bist all mein Sehnen;
Bin außer mir – daneben,
Will dieses hiermit dir bekunden.
Ich reiche meine Hand dir hin,
Hoff deine zu berühren;
Und kann ich deine spüren,
Ein Teil von dir ich endlich bin.