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Der emsige Knecht

Einst lebte ein Knecht der wurde von seinem Herren aus mehr oder minder guten Gründen vom Hof vertrieben obwohl er versucht hatte ihm ein guter Knecht zu sein. Und da die Entlohnung bei seinem Herren gut gewesen mußte er jetzt darben denn er verlernte mit wenig auszukommen.

So gelangte er eines Tages ohne ein Stückchen Brot und dem Ende nahe an ein prachtvolles Gut. Wie es der Zufall wollte suchte der Besitzer einen guten Knecht denn seine bisherigen Knechte waren untreu und faul gewesen. Als Bezahlung bot er dem Knechten Verpflegung und ein Dach über dem Kopf. Mit Freuden willigte jener ein da ihm das Gut gefiel und er bald am Endpunkt seiner Kräfte angelangt wäre. Tag ein – Tag aus arbeitete der Knecht hart und tat alles, was sein Herr verlangte, um seine Dankbarkeit zu zeigen und die Freude für ihn arbeiten zu dürfen.

Zwar war die Verpflegung spärlich und die Schlafstelle ein Platz in der Scheune, in der Nähe des Viehs, doch der Knecht beklagte sich nicht, denn er hatte endlich einen Platz gefunden, an dem er keine Not zu leiden hatte und sein Herr behandelte ihn gut. Es zog einige Zeit ins Land, die Entlohnung blieb die gleiche, verminderte sich sogar ein wenig und die Scheune bekam einige Löcher, durch welche Regen einfiel.

Der Knecht schwieg trotz der Verschlechterung, denn eigentlich ging es ihm immer noch besser als zuvor und er glaubte mit fester Überzeugung daran, daß es wieder besser werden würde. Er bat nur um eine Schlafdecke, um nicht mehr Regen und frostigem Wind in der Nacht ausgesetzt zu sein. Sein Herr willigte ihm widerwillig seine Bitte, doch nahm er sie wieder, weil er den Gedanken, ein Knecht könnte es angenehm haben , nicht wirklich mochte. Jedoch gewährte er ihm die Decke in langen Abständen für eine Nacht, wenn der Knecht unzählig darum flehte.

Hin und wieder führte des Knechts Weg auch ins nahe gelegene Dorf, wo er andere Knechte sah, die ihren Lohn in der Taverne mit Freude und Genuß zu verprassen wußten. Er beneidete sie hatte er doch nie Geld von seinem Herren bekommen und mußte von Brotkrummen sich nähren, die sein Herr ihm zuwarf. Doch ohne seinen zu hintergehen und ihm untreu zu werden konnte sich der Knecht keinen anderen Herren suchen. So blieb er bei ihm obwohl sein Her ihn bereits mehrmals mit Schimpf und Schande vom Hof vertrieben hatte, da er hoffte alles würde sich ins Gute wenden.

Seine Knechtschaft dauerte mehrere Jahre, da wurde dem Knecht begreiflich , nichts würde sich ändern und er verließ das Gut und seinen Herren. Ihm blieb zwar weniger als zuvor, doch räumte er sich die Möglichkeit ein, in Seligkeit zugrunde zu gehen oder einen Herren zu finden, welcher ihm die Behandlung und Entlohnung zukommen ließe, welche er verdiente.

Jede Gelegenheit nutzend ist der Knecht nunmehr auf der Suche glücklich und frei mit schwerem Herzen.