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Idyllisches Marktplatzleben mit Unterton

Der Marktplatz wirkt verlassen. Nur die sporadischen Rundgänge des Nachtwächters füllen ihn für einige Sekunden mit Leben. Seine Gestalt streift geisterhaft durch den dicken Nebel welcher die Umgebung grotesk selbst aus nächster Nähe erscheinen läßt. Das Leben verläßt für wenige Stunden den Raum wenngleich der bereits ergraute Wächter seine Runden zieht gestützt auf seiner Helmbarte mit der schweren Blendlaterne die grimmig versucht den Nebel zu durchbrechen.

Überall herrscht Stille. Der Wachmann passiert langsam den Marktplatz der am morgen voll von Leben ist. Da! Leise Schritte sind zu hören – hektisch – wie auf der Flucht. Hier und dort stehen Marktstände die über Nacht nicht abgebaut wurden. Sie erinnern an riesige Skelette gräßlicher Ungeheuer. Bald wird dort wieder Obst und Gemüse liegen . . .

Ein Plätschern durchdringt die Geräuschlosigkeit. Vögel steigen mit lautem Schnattern zum Himmel auf. Der gesamte Platz wurde erst vor einem Jahr mit Kies befestigt. Zuvor versank förmlich der gesamte Marktplatz im Schlamm bei einem plötzlich aufkommenden Platzregen. Die einzige Zerstreuung der kleinen Gemeinde: ihr Marktplatz; mit seinen Gauklern und Possenreissern welche hin und wieder auf ihren endlosen Reisen von hier nach da in dem kleinen Ort gastieren.

Momentan obliegt die Ruhe; keine Gaukler; keine Spielleute nur ein leises Wimmern wie von einem jungen Tier ist flüsternd wahrzunehmen. Vor neun Monaten feierte man ein Dorffest mit viel Tumult und Ausgelassenheit. Im Zentrum wieder einmal mehr der Marktplatz.

Hier steht auch ein Brunnen aus festen Stein erbaut mit klarem frischem Wasser welches zuweilen stark verschmutzt von einem Drachen Giftsekret. Wie auch soeben just geschehen das Gift fiel ein trotz laut Erflehen. Der Drache treibt ab in der Nacht und hat die greulich Tat vollbracht für die es nur ein Strafmaß gibt.