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Mondwandler

Die Turmuhr schlägt zur Mitternacht
Längst löste Mond die Sonne ab
Im Uhrwerk tönt’s nur klipp und klapp
Zur späten Nacht er just erwacht.
Mit großer Kraft den Sarg gesprengt
Erhebt er sich und blickt zum Mond
Er der noch niemanden verschont
Wenn Ekstase sich mit Blut vermengt.

Getrieben wird auch heut’ er wieder
Von der Gier nach frischem Blut
Um zu löschen seine Glut
Zu beleben seine Glieder.
Bleich wie Marmor seine Haut
Und gleichso hart auch seine Miene
Leer die Augen – ohne Liebe
Im ganzen schön und gut gebaut.

Stattlich ist er anzusehen
Dämon der Nacht Vampir genannt
Kein Kreuz kein Knoblauch ihn verbannt
Nur Feuer kann sein Leben stehlen.
Unsterblich wie der Götter Namen
Lebt er fort Nacht um Nacht
Wachset stetig seine Macht
Verbessern sich die dunklen Gaben.

Geschaffen aus Liebe ein gefallener Engel
Verbreitet er Tod in Dörfern und Städten
Versucht es nicht euch vor ihm zu retten
Er greift seine Opfer im Menschengedrängel.
Saugt sie aus nimmt ihre Kraft
Routiniert er seine Zähne versengt
Blut quillt hervor ganz ungehemmt
Labet sich am Lebenssaft.

Als einsamer Jäger in der Dunkelheit
Jagt er dem Blut hinterher
Es hält ihn auf kein Fluß kein Meer
Nur der Sonnenstrahlen Helligkeit.
Denn am Morgen ruht er zum Schein
In seinem alten samt’nen Sarg
Wartet auf der Turmuhr Schlag
Um fortzuführen seine Pein.