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S

Schattentraum

Wenn schwarze Schatten Schatten schlagenMöchte ich die Welt ertragenWenn schwarze Schatten weiterziehenMöchte ich ihr ganz entfliehen Durch tausend Wälder will ich streifenSuchen hinter alten EichenWo das Licht gebrochen wirdUnd in Schatten sich verliertDoch zu hell für schwarze SchattenNicht verzagen – nicht ermatten Wenn schwarze Schatten Schatten schlagenMöchte ich die Welt ertragenWenn schwarze Schatten weiter ziehenMöchte …

Scherbentag

Ich wollte liebenTage – Wochen – Monate . . .Ich wollte hoffenÜber Jahre hinweg! Nichts gebliebenAlles verlorenNebeltraum – Wüstenleid! Schwarz wie SamtDie Hand sie fälltOhne HaltSie fällt . . . Gleich einem RubinSickert esUnd die blanke Schneide zittertTrifft auf den GrundBleibt lautlos liegenSo wie ich Plötzlich wird es kaltObwohl es zuvor warmNiemand da . . …

Schleicher der Ungeduld

Im Bett gepfercht der Glaube hofftVerschwimmen sanft die LebensgrenzenMischt sich Wirklichkeit mit IllusionZu einem grauen Brei Ein Schatten an der kargen WandVom fahlen Licht geworfenBewegt sich frei im ganzen RaumVersucht geschickt sich zu verbergen Beim Rundblick schnell erkennbar istDie Wände rücken näherDes Raumes Fläche schwindet jetztUnd Vögel singen Lieder Aus der Ferne schreit ein KindSchnecken …

Schlüsselmomente

Erfolglos schmieden Schmiede Schlüssel! Verkrampfte Gefühle dem Hirne injekziert;Verträumter Traum der WirklichkeitIm inner’n lachet stumm die Zeit.Der Tag genährt von salzig BächenTauscht die Farbe wie das Schwert. Das höchste aller GlücksgefühleIm Rausch der Zeit verlegt.Unschuld ist schuld – Staub die Erfahrung;Säuglingsliebe zieht Erdenduft im Bruche nachBlessiert mit Schaufelzweifel! Zurück bleibt die verschlossen‘ pochend‘ Truhe –Der …

Schreie am Spieß

Ohrenbetäubende MarterschreieZu allen Seiten fließt das Blut.Wie bunte Girlanden hängen die GedärmeAus den ausgebluteten KörpernWelche scharenweiseUnter immensen ZuckungenVersuchen sich aufzubäumen.Voreinst weiß ist die große Halle rot gefärbtUnd überall hängt und liegt vergehendes LebenUm den letzten Lebensfunken zu verlieren.Ein finaler Aufschrei der armseligen KreaturUnd schon zerteilt – zerhackt.Die blutige Masse schäumt über den BodenWie ein heißer …

Schurkentanz

Hoch die Messer – aufgeblitzt – in den Leib getriebenBlut spritzt treibend – der Körper bleibt im Sande liegenUnd der Nächste Pulver stopf – und Kugel noch hinzuEin Schuß – ein Schrei – und sterben muß – er wie im Nu Mit dem Knüppel gut versteckt – auf der Lauer liegendEr schnellt hervor – ein …

Schützengraben

Blutiges KanonenfutterRauh getrennt von Frau und MutterLiegt die stolze InfantrieIm Graben ‘rum wie totes Vieh.Der Feind rückt näher – laute SchreieEr greifet an wie hung’rig Haie.Im Graben zückt man viele WaffenSoll’n ein schnelles Ende schaffen.Das MG es rattert leiseSeine alte tödlich Weise.Daraufe fällt der Feind in ScharenFährt hinauf zu seinen Ahnen.Die Reihen werden langsam lichteJedoch …

Schwarz und Weiß

Ein Schwarz und Weiß trafen sich!Das Weiß sprach weiß!Das Schwarz sprach schwarz!Ihre Reise durch die Zeit hintrließ Spuren!Schwarz vom Staub erhellt;Weiß vom Dreck verschmutzt!Die Zeit schenkt uns das Grau;Schafft Schwarz und Weiß erneut!Das Grau ist zeitlos – individuell schattiert;Schwarz und Weiß beginnen eine neue Reise!

Seele brennt

Am Morgen bin ich aufgewachtHab noch nicht an Glück gedachtAm Abend ging ich dann zu RuhTat vor Glück kein Auge zu Zwei, drei Tage dann daraufGing mein Herz in Liebe aufVollkommen war der Liebe KraftDie Leere nimmt und Hoffnung schafft Zerstörerisch das Ende bleibtWelches mir wurd’ einverleibtFortuna zog das Füllhorn einBin wieder traurig und allein

Seelenbruderabschiedserbe

Keine Zukunft in SichtNur Freundschaft die zerbrichtOhne Hoffnung leben müssenWie’s dazu kam möcht’ ich gern wissenIrgendwie fehlt ein Stück meiner Selbst –Ein Spiegel zerbrochenDie Scherben schmerzen tief in mirWie lange wird es dauernBis zum Licht am Horizont?Oder wird dies nie geschehen?Ich frage mich: Warum? Überall Blut im GesichtTrauer und Wut merzen michDie Gedanken all mein …

Selbstfurcht

Diese grausliche Fratze von Haß entstelltVom Bösen gezeichnet und von Wut durchtriebenWird nur allzu oft von den Menschen gemiedenEs gibt kaum jemand der sich zu ihr gesellt.Sie schaut dich an tief in die AugenMit Schaum vor dem Munde aufgequollenen LippenJenes Antlitz verbreitet Furcht bringt jeden zum kippenSieht dich an als wollt’s deine Seele dir rauben. …

Selbstmord

Heute in der frühen Morgendsonne fand man deine Leich‘Erst dachte man ein Mörder war’s denn dies trifft arm und reich.Dann erblickte man das Ding ein Revolver voll geladenEin Platz nur frei im Magazine drum kannst in deinem Blut du baden.Die Untersuchung ergab schnell erschossen hast du dich in letzter NachtDein Hirn jetzt an den Wänden …

Sieg der Wahrheit

Und wiederum einen neuen Pyrrhussieg davon getragen;Weiterhin der Ignoranz der stummen Mitläufer ausgesetztWelche sich mit betagten Ideologien auf ihre Arroganz stützen Stirb im Meer der determinierten EngstirnigkeitBevor Dein Selbst sich selbst verrät!Halt‘ fest den Streichholz in den reißenden Fluten der blutigen RealitätWenn auch kein Land in SichtSondern nur die Nekropole der Speichel leckenden Oberflächlichkeitszombis! In …

Spaziergang

Wurmloch an Wurmloch – Zerfallenen AugenUnd grüner Schimmel hinterm Ohr;Der Geruch von faulem FleischUnd nasser ErdeSteigt in die Nacht empor. Die Ratten waren bereits daAbgelöst von kleinen Tieren.Verhärmt die einst so rosa glatte HülleVom Einfluß rauher Witterung. Hier schaut heraus ein weißes Stöcklein– Gesplittert am Ende und gebrochen –Getönt vom Schmutz der letzten Wochen.Von weichem …

Spielsoldatenaugen

Als kleiner grüner Army-Mann,Kämpfe ich so gut ich kann.Wo Kindes Willkür mich platziert,Wird kurz darauf wild massakriert.Kämpf gegen alle meiner Art,von Gummitier bis ZinnsoldatUnd wenn der Tag zu Neige geht,Werde ich zurückgelegt. Schieß mit dem krummen Spielgewehr,Geschoßlos treffen fällt mir schwer,Doch scharenweise stirbt der Gegner,Denn Kindeshand ersinnt die Treffer. Nach jedem Kampf – zu meinem …

Sterbehilfe

„Bitte Liebling hilf mir doch“Flehte mein Mann dem Tode nahFragt während ich sein Elend sah‘:„Warum lebe ich denn noch?“ Am zittern waren seine HändeSein Leben hing an langen Schläuchen nurZum Dasein gezwungen rund um die UhrIn sein’m Gesicht da las man Bände. Schmerzen quälten ihn in jeder StundeEr war am ganzen Leib entstelltWie lange er …

Strukturierte Gewalt

Aus dem Chaos gerissenZur Ordnung gebrachtDurchbricht ein Pfeil die StilleTrifft das Ziel mit KraftBrechen Knochen – fallen GliederNicht der Willkür zugewandtVom höchsten Throne durchgedachtZieht der Terror übers Land Strukturierte Gewalt – strukturierte GewaltStrukturierte Gewalt – zieht dich zum Richtplatz hinStrukturierte Gewalt – strukturierte GewaltStrukturierte Gewalt – tauscht Leben gegen Tod Entmachtungsfurcht der HerrscherKinderschreie tön’nHescher töten …

Sturzflug

Wie schmerzhaft ist ErkenntnisBei Tag und in der NachtWenn Einsicht lauthals losbrülltUnd aus dem Schlaf erwacht Wenn Herz und Leib zerfleischt wirdDie Seele Feuer fängtEin Hoffen nur noch Trost bringtAn das man alles hängt Das Ziel dann klar vor AugenDer Rest der Welt egalDen Kampf nach vorn zu treibenDie einzig richtig’ Wahl Zu wissen was …

Suchen

Schizophren werden die sekkanten Stimmen in meinem Schädel lauter.Als versenkter Engel ohne Federkleid– im Diessein gefangen –und verfallen der Imbezillität.Auf der ewigen Suche nach dem Herzenwelches sich mit dem meinenim selben Takt bewegt– ich armer Seladon –So sehne ich mich nach Kalokagathievereint in einem Wesen meiner Träumeausstaffiert mit der Erfüllung meiner Sehnsüchte.Lakonisch weile ich in …