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Grenzlinie

Dem inneren Drang folgend,
schlägt der rot-pulsierende Muskel,
im Takt der eigenen, zerstörerischen Gefühle.
Ein Wechselspiel aus Kampf und Hingabe,
der Kontrolle weites gehend entrückt,
Getragen vom stetig schmerzenden Gefühl.

Stahlummantelt bis bloßliegend,
zeigt er sich als strahlender Ritter
oder zerbrechliches Reh,
genährt von Unverständnis und tiefer Wut.
Von unzähligen, tödlichen Pfeilen niedergestreckt,
verweilt er blutverkrustet,
im eigenem Wartesaal.

Jeden Sieg verlierend,
schreitet er von Schlacht zu Schlacht,
doch jede Niederlage zieht ihn tiefer in die Dunkelheit.
So bleibt andauernder Rückzug das Mittel zum scheinbaren Sieg.

Explosionsartig bricht er aus,
Kommt über Freund und Feind
und straft orkanartig, gnadenlos.
Als Herrscher in seiner Welt regiert er wankelmütig,
obwohl die Herrschaft längst verloren ging.

Trotzend, führt er Heer um Heer ins Feld,
verwüstet liegt das Heimatland,
Schlachtfelder verziert mit toten Leibern.
Jeden Tag die unsterblichen Legionen bekämpfend,
rückt kein Sieg in Sicht,
jede Hoffnung schwindet.

Doch unter Höllenschmerzen,
wird jedes Opfer dargebracht,
in einer aussichtslosen Schlacht. Imaginäre Feinde
– Windmühlen-Riesen gleichend –
Unterstützung für das Feindesheer.

Die letzten Getreuen,
bereits fast ausgeblutet,
gefällt durch hart geführter, scharfer Klinge.
Allein, von Freund und Feind verlassen,
sucht er Heil in blinder Flucht,
doch die Dämonen die er jagte,
kehren mit der Zeit zurück.

Ein ewiges Wandeln,
das Ziel nie erreicht,
den Dolch zwar gezückt,
doch zum Frieden bereit.
So wacht er am Grenzweg,
die Seele versteckt,
der schmale Grat schlängelnd,
die Zukunft bestimmt.