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Mondscheinsonate

Strahlend weiß im Mondeslicht
Liegt das Gegenstück bereit zum Spiele;
Verschleierte Regionen dürsten
Verlangen bläst Spätherbst-Blätter fort.
Seidiger Glanz locket den Tastsinn
Läßt wellen die erregte Haut.

Das Schweben zu den tauig entgrasten Auen
Beflügelt Geist und Herz
Erzeuget Herz-Bauch-Vibration
Gefolgt von einem wohlig‘ Schütteln.
Fühlend invasiert man gut bekanntes fremdes Land
Und die Berührung macht erzitternd
Ein Glücksgefühl folgt übermannend
Nimmt beide Leiber schutzlos ein.

Mannig‘ feuchter Gaben laben
Heilen die Trockenzeitblessuren
Und reichlich glühend Lippen harren
Bebend entgegen – der ander’n Zärtlichkeit.
Züngelnd die Begierde stillen
Die im Vorfeld schon entstand;
Jetzt Fleisch auf Fleisch nur sinnlich spürt
Was des Lebens wahrer Zweck;
Lustbarkeit mit warmen Worten
Besiegt die Stille tiefer Nacht.

Stentorstimmen hallen mächtig
Hut soll über Bacchus siegen
Doch Urgewalten sind unschlagbar
Zugunsten thermaler Zweisamkeit.
Auf tosend Wellen stürmisch reitend
Ist oft zu bald schon Land in Sicht;
Satyrn und Nymphen neiden lüsternd
Dem frivole Wechselspiel;
Bestaunen die Dramaturgie
Die keine Wünsche offen läßt.
Im Rausch beendet fällt der Vorhang
Schließt ab -erfüllt- die Darbietung.