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Willkommen und Abschied 2000

Zur Arbeitszeit der Trieb gesiegt …
Verlaß ich gierig meinen Posten;
Durchquere ich die Dunkelheit,
Um ihre Gunst zu finden.
Es wird mich heute niemand missen,
Weil mein Handwerk einsam ist,
Mein Laufen wird alsbald zum Rennen,
Die Libido mich handeln läßt.

Im schnellen Lauf erreich‘ ich dann,
Das große Haus mit vielen Zimmern
Und hinter einer vieler Türen,
Erwartet nun die Liebste mich.
So öffne still ich und behende,
Die Türe zu der kleinen Kammer,
Tret‘ erwartungsvolle näher,
Seh‘ auf ihrem Bett sie ruhen.

Traumhaft schön im tiefen Schlaf,
Geh ich stürmisch auf sie zu,
Erblick ihr Lächeln auf den Lippen,
Verdunkelt ihre Mandelaugen.
Die Decke gleitet von ihr ab,
Ihr weißes Kleid wird hochgerafft
Und wie der Bulle mit der Kuh,
Stemm ich ihr die Beine auf.

Von tausend Küssen bunt gefärbt,
Tastet mein Mund das Liebchen ab;
Der Duft von süßen Asternblüten,
Ihrem schönen Leib entweicht.
Atme tief ein und ich spüre,
Wie Ekstase mich berennt;
Die vielen Perlen auf der Stirne,
Sind die Zeugen meiner Lust.

Kalt wie Marmor ihre Züge,
Ist ihr Antlitz makellos
Und ihre überschminkte Blässe,
Ein Fingerzweig für mich allein.
Bald brech’ ich aus – ich schreie;
Mein heißer Fluß sie sanft versengt;
Ihr Schoß erwärmt sich für Sekunden,
Feuchte Träume nun erreicht.

Am Schweben – nun dem Himmel nahe,
Verlasse ich das Schlafgemach,
Küß sie schnell noch auf die Wange,
Decke sie mit Sorgfalt zu.
Verlasse nun die dunkle Kammer,
Mein Körper ist erfrischt beschwingt,
Im Geist bleibt ihre Sinnlichkeit,
Nehm’ wieder meine Arbeit auf …